Bau- und Bauerhaltungsmaßnahmen 

Durch die Inbetriebnahme des neuen Wasserbehälters der Gemeinde war der Wasseranschluss des Vereinsheimes möglich, und damit auch der Kanalanschluss erforderlich. Bisher war das benötigte Wasser in Kunststoffbehältern, im Sommer mit Autos, im Winter mit dem Schlitten, herangeschafft worden. Mit dem Wasseranschluss ergab sich aber auch ein Problem, nämlich Frost. Nachdem die Wasserleitung verlegt war, wurde ein Plan zur Entwässerung der Rohre im Winter erstellt. Hierin war genau festgelegt welcher Hahn in welcher Reihenfolge geschlossen werden musste, und welcher Hahn in welcher Reihenfolge zur Entwässerung zu öffnen war. Trotzdem ist es mehrfach vorgekommen, dass Leitungen und auch die Wasseruhr durch den Frost geplatzt sind.

Bereits ende der 60er begannen einzelne Schützen neben dem Luftgewehr auch mit der Luftpistole zu schießen. Anfang der 70er wurde dann das Schießen mit Kleinkaliberpistolen begonnen. Hierzu wurde die 50 Meter Schießbahn umgebaut. Um das Duellschießen trainieren zu können wurde nach Kommandos von einem Kassettenrecorder geschossen. Als ein befreundeter Schützenverein sich eine neue Duellanlage zulegte wurde deren alte Anlage für unseren Verein gekauft, wieder hergerichtet und eingebaut. Sie hat uns noch bis 1987 gute Dienste geleistet. Neben der Hitze im Sommer war, wie bereits erwähnt, die Kälte ein großes Problem. Die Heizleistung der Ölöfen reichte nie aus den Gastraum im Winter soweit aufzuheizen, dass man sich hätte an die Tische der Gaststätte setzen wollen. Bis es sonntags so weit überschlagen war, dass man den Atem nicht mehr sehen konnte, war es Mittag und wieder Zeit nach Hause zu gehen.  

 

Beim Umbau des Vereinsheimes war, weil es die Kassenlage nicht erlaubte, auf eine Heizung verzichtet worden. Nachdem erste Frostschäden in der Luftgewehrhalle zu erkennen waren und die Wasseruhr in 2 Wintern hintereinander wegen des Frostes geborsten war, wurde festlegt, dass bei Frost durchgehend geheizt werden müsste. Für den jeweiligen Wirt bedeutet dies eine enorme zusätzliche Belastung. Mindestens 1 mal pro Tag musste er das Vereinsheim aufsuchen, aufschießen, den Ölofen auffüllen, aufpassen dass nichts über oder daneben läuft, meistens den Ofen neu anzünden, warten bis er auch richtig brannte, mit eiskalten Fingern und Füßen neues, geliertes Öl aus dem Tank pumpen, aufpassen dass man sich, trotz des steifgefrorenen Schlauches und der steifgefrorenen Finger, die Kleider nicht einsaut, die Kannen in die nähe des Ofens stellen damit sie am nächsten Tag brauchbar waren, aufpassen dass beim Transport nichts verträufelt wird, weil sonst das ganze Haus nach Öl stinkt. Nur wer das selbst erlebt hat kann ermessen welche Erleichterung der Einbau einer Heizung war.

 

In das Jahr 1987, als Winfried Alsfasser Vorsitzender war, fällt der Bau unserer 25-Meter-Schießbahn. Es wurde ein Bauplan ausgefertigt und von der Verwaltung genehmigt. Über die Kreisverwaltung wurden aus dem so genannten „Goldenen Plan“ Gelder beschafft. Als das gelungen war konnte mit dem Bau begonnen werden. Mit den Ausschachtarbeiten wurde eine Firma betraut. In 2 Tagen wurde der gesamte Aushub bewältigt und dabei die Wälle sauber, wie mit dem Lineal gezogen aufgeschichtet. Vieles, darunter auch die Fundamente für den Kugelfang und für die Pfeiler der Blenden, konnte, wegen der Härte des Felsens, nur mit einem vorgesetzten Hammer in den Boden getrieben werden. Die Feinarbeiten mit Hacke und Schaufel begannen ende April 1987. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Im Oktober wurde bereits der erste Wettkampf auf der Anlage ausgetragen.

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Ruschberg, den 14.09.1987
Verfasser Detlef Buchen

Eine Abschrift dieses Gedichts hängt heute noch auf dem Schießstand. 

Als die Blende betoniert wurde waren viele Helfer, auch nicht vereinszugehörige, anwesend. Der Beton wurde in 2 Betonmaschinen gemischt, dann mit Schubkarren in die Baustelle gefahren. Dort musste er eimerweise eingefüllt werden. Dazu war ein Gerüst in 2 Ebenen aufgebaut worden über das der Beton nach oben gehoben werden konnte. Die Decke des Schießstandes wurde am heißesten Tag des Jahres gelegt. Dazu wurden Bohlen vom Kreuzhügel her angelegt. Über diese wurden die Steine mittels Schubkarren auf die Decke gefahren und dort in die bereits liegenden Träger eingelegt. Die Arbeiten dauerten bis in den späten Nachmittag hinein. Um dem Lärm, der beim Schießen unvermeidlich ist, zu begegnen, muss ein Schießstand mit lärm dämmendem Material verkleidet werden. Die preisgünstigste Lösung sind auf Lücke genagelte Bretter. Dahinter steckt Mineralfaserwolle, die mit einem Fließ überzogen ist. Bevor die Bretter angebracht werden konnten mussten sie für unsere Zwecke umgearbeitet werden. Alleine diese vorbereitenden Arbeiten haben 2 Tage gedauert, die Bretter anzubringen weitere 2 Wochen. Aus Sicherheitsgründen mussten noch Trennwände zwischen den Schützen angebracht werden. Der erste Versuch wurde mit Kunstleder unternommen. Schießversuche nach der Fertigstellung ergaben, dass dies zwar für die Sicherheit der Schützen in Ordnung war, jedoch zu einer enorm gesteigerten Lärmbelästigung führte. Also, alles wieder abreißen. Es wurde ein samtartiger Bezugsstoff beschafft. Der damit ausgeführte 2. Versuch brachte den in jeder Hinsicht gewünschten Erfolg. Übrigens 2. Versuch. An dieser Baustelle wurden so viele Änderungen vorgenommen, dass beim Richtfest ein Gedicht Änderungen betreffend von Anton Natter vorgetragen wurde.

Für die Errichtung dieses Schießstandes wurden mehr als 2000 freiwillige Arbeitsstunden durch Vereinsmitglieder geleistet.

 

Den Verfallsprozess der Baracke versuchte man schon vor Jahren, am Dach durch die Auflage von Faserzementplatten, aufzuhalten. An den Außenwänden wurde dies durch eine Kunststoffverkleidung fortgesetzt. Allein, es half nichts mehr. Die Baracke war fertig. Es wurde ein Bauplan erstellt, Mittel beschafft und 1993 konnte begonnen werden. Um die Dachkonstruktion so niedrig wie nur möglich zu halten wurden 2 Leimbinder gekauft. Stückpreis über 2000.- DM. Einen Dritten sparten wir, da das Dach hier bereits hoch genug war um einen Nagelbinder einbringen zu können. Vereinsmitglieder lieferten kostenlos das benötigte Holz und das know how. An einem Sonntagmorgen wurde der Binder zusammengezimmert. Dazu mussten 1200 Nägel mit einer Länge von 160 mm eingeschlagen werden. Diese wurden mit einem Fäustel vorgeschlagen und dann mit einem Vorschlaghammer versenkt.

 

Nachdem das Dach fertig war bröckelte die Front der Helfer zusehends. Am Rohbau waren jeden Samstag noch 5 - 10 Helfer. Der gesamte Innenausbau wurde, abgesehen von wenigen Ausnahmen, von nur 3 Mitgliedern erledigt. Er dauerte deshalb auch fast ein Jahr. Im Jahre 1995 wurde das Gebäude ganz unspektakulär, ohne Einweihungsfeierlichkeiten, in Betrieb genommen.

Ebenfalls in das Jahr 1995 fällt der Wegebau mit Verbundsteinen vor dem Vereinsheim. Im Sommer 1997 wurde dann begonnen die dazugehörige Treppe zu bauen. Die Bäume wurden gerodet und es wurde ausgeschachtet. Erst im nächsten Jahr, also 1998 machten wir uns daran das Bauwerk endlich fertig zu stellen. Gut Ding braucht halt Weile. Das gießen der Treppe, mit fast 5 Kubikmetern Beton, war in einer guten Stunde erledigt. Am gleichen Tag wurde auch der Klotz gegossen der die Straßenlaterne hält. Wer genau wissen will wann es war, das Datum ist im Betonsockel eingeritzt.

Im Herbst 1998 wurde mit dem Verputz des Hauses begonnen. Die letzten Styroporplatten wurden beim ersten Schnee des Jahres angeklebt. Als das Wetter im Frühjahr wieder besser war, wurde weitergemacht. Als alle vorarbeiten mit Gewebe und verspachteln erledigt waren wurden alle Verputzer des Vereins zusammengerufen. Obwohl keiner von diesen mehr regelmäßig das Vereinsheim frequentierte waren sie alle angetreten. Bereits am frühen Nachmittag war die Sache mit dem Verputz Vereinsgeschichte.

Im Jahre 1999 wurde, weil durch die Lieferanten tiefe Fahrspuren entstanden waren, neben dem Gehweg eine Befestigung vorgenommen. Also, Erde raus, Schotter rein, abrütteln, Rinne verlegen, Bordsteine setzen, Gittersteine legen, mit Erde verfüllen, ansähen und schon fertig. Bei dieser Gelegenheit wurde der Aushub für ein Spießbratenhaus gleich mit erledigt. Also auch hier Schotter rein, Randsteine gesetzt und schon ging die Arbeit los. Die Randsteine und die Verbundsteine mussten alle einzeln geschnitten werden, da der Grundriss ein Sechseck war. Als nächstes wurde das Gebälk aufgestellt und das Dach mit Brettern zugeschlagen. Jedes Brett musste einzeln geschnitten

 

werden, weil ja Sechseck. Dann wurden die Schindeln aufgenagelt. Auch die mussten, wegen des Grundrisses, einzeln geschnitten werden. Es hat bisher keine Baustelle am Schützenhaus gegeben, bei der man sich so gewaltig am Arbeitsaufwand und am benötigten Geld verschätzt hatte.

 

Die Anfangsjahre
Bau der 100-Meter Anlage
Renovierung der 25-Meter Anlage